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1 Reginas Aufgabe

Im Namen von Bürgermeister Schultz lädt Regina die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aller betroffenen Kommunen zu einem runden Tisch ein.

Anwesend sind ebenfalls Frau König vom Regierungspräsidium, Herr Nass von der unteren Wasserbehörde und Herr Beck vom Ingenieurbüro Fluctulead, das ein kleines Rückhaltebecken im Tal plant.

Herr Nass und Herr Beck berichten über die Möglichkeit, Starkregengefahrenkarten erstellen zu lassen. Sie zeigen auf, wie diese Karten zur Schadensminderung beitragen können.

Die Bürgermeisterrunde – nun restlos überzeugt – beauftragt Regina, Gefahrenkarten für das gesamte Gebiet erstellen zu lassen.

Download Link Musterformular "Antrag auf Gewährung einer Zuwendung nach FrWw"
Download Dokument Förderrichtlinien Wasserwirtschaft (FrWw 2015)
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2 Der Förderantrag

Das Land Baden-Württemberg übernimmt 70 Prozent der Kosten für die Erstellung der Starkregengefahrenkarten und für das daraus abgeleitete Risikomanagement – sofern dies nach den landesweit gültigen Standards erfolgt.

Regina füllt den Förderantrag aus und reicht ihn bei der unteren Wasserbehörde zur Prüfung und anschließenden Weiterleitung an das zuständige Regierungspräsidium ein.

3 Die Starkregen­gefahrenkarte

Die Erstellung von Starkregengefahrenkarten erfordert fundiertes Know-how und Erfahrung. Zertifizierte Ingenieurbüros findet Regina in der Referenzliste der LUBW.

Vergleichsangebote werden eingeholt, geprüft und dem Gemeinderat vorgelegt. Beauftragt wird schließlich das Ingenieurbüro Fuchs & Klever GbR aus Stuttgart.

In der Startbesprechung stimmt Regina gemeinsam mit Frau Fuchs, Herrn Klever und Herrn Nass, der die zuständigen unteren Wasserbehörden vertritt, die grundlegenden Randbedingungen und die spezifische Situation ihrer Kommune ab.

Darauf aufbauend werden Karten für die drei verschiedenen Starkregenszenarien berechnet (selten, außergewöhnlich, extrem).

Download Dokument Präsentation zum "Standardreferenzverfahren"
Download Dokument "Checkliste Abstimmungsgespräch/ Startbesprechung" als Handlungshilfe
Download Karte Praxisbeispiele für Starkregengefahrenkarten
Download Karte Praxisbeispiele für Geländemodelle
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4 Die Risikoanalyse

Sechs Monate später legt das Ingenieurbüro Fuchs & Klever GbR den Kommunen die Entwürfe vor. Noch ein paar Nachbesserungen – und die Karte kann Herrn Nass von der unteren Wasserbehörde vorgelegt werden.

Kaum hat dieser die Entwürfe der Starkregengefahrenkarten freigegeben, lädt Regina die Vertreter des Krisenmanagements sowie der Bau- und Tiefbauämter zu einem Risikoworkshop ein. Jetzt werden Objekte und Bereiche identifiziert, die der Karte zufolge besonders gefährdet sind, und mithilfe der örtlichen Erfahrung plausibilisiert.

Die Ergebnisse der Risikoanalyse halten die Kommunen in Risikosteckbriefen fest. Auf diesen aufbauend erarbeiten sie ein Handlungskonzept, das Maßnahmen zur Beratung der Bürgerschaft, Berücksichtigung gefährdeter Bereiche im Flächennutzungs- und Bebauungsplan sowie die Ausarbeitung eines Alarm- und Einsatzplans enthält.

Die Stadtplanungs- und Bauämter erhalten Handlungshilfen für Baugenehmigungen, die Bauleitplanung und die Gewässerunterhaltung.

Download Dokument Mustervorlage "Handlungskonzept zum Starkregenrisikomanagement"
Download Karte Praxisbeispiel für einen Flächennutzungsplan
Download Dokument Praxisbeispiel für einen Bebauungsplan
Download Dokument Handlungshilfe Gewässerunterhaltung
Download Dokument Praxisbeispiel für Risikosteckbriefe
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5 Grünes Licht

Regina übergibt sämtliche Daten und Unterlagen der Risikoanalyse und des Handlungskonzepts – einschließlich aller Rechnungen – an Herrn Nass von der unteren Wasserbehörde, der sie prüft.

Da dieser keine Beanstandungen hat, gibt er grünes Licht an Frau König vom zuständigen Regierungspräsidium. Zur Freude aller Kommunen veranlasst sie die Auszahlung der vollen Fördersumme.

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Download Dokument Musterpressetexte & Muster-Redaktionsplan zum Hochwasser- und Starkregenschutz
Download Dokument Praxisbeispiel für eine Kommunikationsstrategie
Download Dokument Praxisbeispiel Hochwasserschutz für Unternehmen
Download Dokument Checkliste für Kommunikation mit dem Krisenstab
Download Link Interkommunale Website Starkregengefahr.de
Download Dokument Informationsmaterialien zum Hochwasserschutz für Bürgerinnen und Bürger
Download Dokument Material für Informationsveranstaltungen
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6 Die Öffentlichkeits­arbeit

Im nächsten Schritt trifft sich Regina mit Herrn Schreiber, der für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Gemeinsam überlegen sie, wie Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Gewerbetreibende über die Gefährdungslage bei Starkregenereignissen informiert werden können, um in der Lage zu sein, Eigenvorsorge für den Ernstfall zu treffen.

Sie vereinbaren, dass neben Bekanntmachungen auf der kommunalen Website, im Amtsblatt und über die Social Media Kanäle der Stadt auch Pressemitteilungen an die regionalen Zeitungen verschickt sowie Redaktionsgespräche initiiert werden. Zudem sollen regelmäßig Informationsveranstaltungen in der Festhalle und eine Dauerausstellung im Rathaus stattfinden. In besonders gefährdeten Bereichen der Stadt werden Wasserstandsmarkierungen zur Veranschaulichung und Bewusstseinsbildung angebracht.

7 Die Baumaßnahmen

Welche Baumaßnahmen helfen, um gefährdete Objekte und Bereiche vor abfließendem Regenwasser, dem sogenannten Oberflächenabfluss, zu schützen?

Regina und Herr Mauerer vom Tiefbauamt planen eine ganze Reihe baulicher Maßnahmen. So sollen die Einfahrten zu den städtischen Tiefgaragen mit ausfahrbaren Schutzeinrichtungen nachgerüstet werden. Der Kindergarten in der Schillerstraße bekommt eine 1,50 m hohe Schutzmauer, ebenso das Altersheim in der Mörike- sowie die Grundschule in der Liststraße. Entlang der Bahnhof-, Schloss- und Wilhelmstraße werden Leitstrukturen angebracht, und in der Freifläche südöstlich der Lindenstraße werden Rückhaltebecken errichtet.

Lightbox Beispiele für kommunale Baumaßnahmen
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Download Dokument Handlungshilfe Baugenehmigung
Download Dokument Handlungshilfe Bauleitplanung
Download Dokument Handlungshilfe Gewässerunterhaltung
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8 Die Bauleitplanung

Wasser braucht Raum – nur dann kann es abfließen, ohne viel Schaden anzurichten. Zusammen mit Frau Grünfeld, der Leiterin des Stadtplanungsamts, gleicht Regina die gegenwärtigen Bebauungs- und Flächennutzungspläne der Stadt mit den Starkregenrisikokarten ab. Sie prüft auch, ob geplante Wohnbauprojekte gegen den Hochwasserschutz verstoßen.

9 Der Alarm- und Einsatzplan

Zu wissen, wer was zu tun hat, ist im Krisenfall entscheidend. Die Zeit drängt, daher müssen schon im Vorfeld sämtliche Zuständigkeiten der beteiligten Einsatzkräfte koordiniert und ihre Aufgaben klar definiert sein.

Aus diesem Grund organisiert Regina einen Workshop mit Herrn Polisario, Leiter der Ortspolizeibehörde, Herrn Brandtner, Kommandant der freiwilligen Feuerwehr, deren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Kommunen sowie Vertretern der für die Region zuständigen Rettungsdienste und Landespolizeidienststellen. Das Ziel: die Erstellung sowohl eines detaillierten kommunalen als auch interkommunalen Alarm- und Einsatzplans.

Vereinbart wird auch, dass FLIWAS 3, das Flutinformations- und Warnsystem des Landes für die Kommunen, in das Krisenmanagement integriert werden soll.

Download Dokument Praxisbeispiel eines kommunalen Alarm- und Einsatzplans
Download Link FLIWAS 3 Website
Download Dokument FLIWAS3 Cockpit
Download Dokument Praxisbeispiel eines interkommunalen HWAEP
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Download Dokument Checkliste-Nach-Handlungskonzept
Download Dokument Stakeholder-Management

10 Fast geschafft!

Nun ist es fast geschafft. Das Handlungskonzept ist fertig und von den Mitgliedern des Gemeinderates bestätigt. Damit die Maßnahmen auch langfristig greifen, möchte Regina Stark sie im Verwaltungsvollzug verankern.

In einer Checkliste hält sie fest, was dazu notwendig ist: Zum Beispiel müssen die Kommunen ihre Alarm- und Einsatzpläne regelmäßig aktualisieren. Verringern Baumaßnahmen das Starkregenrisiko, sind die Gefahrenkarten dahingehend anzupassen. Auch soll immer wieder nachgefragt werden, wie es mit der Umsetzung der Handlungshilfen und Redaktionspläne klappt. Auf diese Weise werden alle Hilfsmittel stetig verbessert und aktuell gehalten.

Zum Abschluss organisiert Regina nochmals ein Treffen aller Kommunen im Einzugsgebiet. Sie vereinbaren, bald eine Hochwasserübung durchzuführen. Dabei soll geprüft werden, ob der interkommunale Alarm- und Einsatzplan funktioniert. Auch in Zukunft wollen sich die Kommunen einmal jährlich treffen, um ihre Erfahrungen auszutauschen.